|
yelptripadvisorurbanspoon
Tuesday, 06 October 2015 08:07

Sauce vom Hokkaidokuerbis

Written by  domherrenhof
Rate this item
(1 Vote)
Erntedank

Es ist Oktober, also wirklich Herbst. Die meisten Feldfrüchte sind geerntet, die Trauben gelesen. Ich bin gestern durch die Weinberge gelaufen, es sind schon fast alle Trauben weg, nur ganz wenige Spezialitäten warten noch auf die fleißigen Helfer der Winzer.
Das ist sehr früh, Anfang Oktober war sonst immer die Hauptlese, jetzt ist alles schon vorbei. Wenn Sie also noch Federweißer genießen wollen: Es ist Eile geboten. Spätestens in 2 Wochen wird aus dem frischen Traubensaft ein junger Wein, dann ist die Saison vorbei.

Kürbis hat jetzt auch Saison, aber da sich die bunten Kugeln gut lagern lassen, gibt es bis in den frühen Winter hinein noch einige Gelegenheiten sie zu genießen.
Ich habe mich dazu entschlossen, eine Sauce aus Hokkaidokürbissen zu kochen, die zu gebratenem Forellenfilets passt. Klingt ein bisschen schräg, ergibt aber ein super Ergebnis.
Die Grundüberlegung für die Sauce ist: Zum gebratenem Fisch geht immer etwas, das eine gewisse Säure und Frische mitbringt, es muss leicht sein und nicht zu dominant. Cremig und weich ist auch gut, die Beilagen sollen den Fisch nicht erdrücken.

Ich habe dann folgendes gemacht:


1 kg Hokkaidokürbis
2 Schalotten
1 Knoblauchzehe
1 El Butterschmalz
1 TL Madrascurry
1 Glas Weißwein
1 L Gemüsebrühe
200 ml Sahne
2 EL Creme fraiche
1 EL Steirisches Kürbiskernöl
Salz, Pfeffer, Muskatnuss
Saft von einer Zitrone
50 ml weißer Balsamico

Der Hokkaidokürbis muss nicht geschält werden, sondern wird nur abgewaschen und entkernt. Vorsichtig sein beim Öffnen, die Dinger sind steinhart und rutschen gerne unter dem Messer weg. Unfallgefahr!
Das Fruchtfleisch wird in grobe Würfel geschnitten.
Die Zwiebel pellen und würfeln, den Knoblauch schälen und in Scheiben schneiden.

Zwiebel und Knoblauch im Butterschmalz farblos anschwitzen, die Kürbiswürfel dazugeben und weiter braten. Mit dem Currypulver bestäuben und gut umrühren, noch etwas weiter braten. Nicht zu dunkel werden lassen, sonst wird das Curry bitter.
Mit dem Weißwein ablöschen, die Gemüsebrühe auffüllen und das Ganze aufkochen. Jetzt schon mit etwas Salz und Pfeffer würzen, damit die Gewürze einziehen können.
Wenn die Kürbiswürfel weich sind (das dauert zwischen 10 und 15 Minuten) wird der ganze Topfinhalt gemixt und möglichst hinterher durch ein feines Sieb passiert.

Das mit dem Sieb und dem Passieren ist schon ein gewisser Aufwand: Der Mixer zerkleinert zwar das Fruchtfleisch, aber es bleiben immer gröbere Reste und Fasern in der Sauce. Also hänge ich ein feines Haarsieb über einen zweiten Topf oder einen Eimer und fülle es halb voll mit dem Kürbispüree. Freiwillig läuft die Masse aber nicht durch das Sieb, man muss mit einer kleinen Suppenkelle nachhelfen. Das Püree wird mit der Kelle immer wieder gegen das Sieb gedrückt, damit das Fruchtfleisch sich so weit zerkleinert um durch die Poren zu passen.
Achtung: Das Ganze ist heiß und spritzt leicht, also vorsichtig sein, Verbrennungsgefahr. Außerdem hat diese gelbe Masse immer die Eigenschaft, sich auf weißer Kleidung, Küchenkacheln und Arbeitsflächen niederzulassen.
Im Sieb sollte nur ein kleiner, trockener Rest an harten Schalenteilen und Fasern zurückbleiben.

Die passierte Grundmasse kommt wieder in einen großen Topf und wird jetzt mit Sahne, Creme fraiche, Zitronensaft und Kürbiskernöl aufgekocht. Nachwürzen mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss.
Den Essig nutze ich erst ganz zum Schluss, damit die Frische erhalten bleibt. Wie viel Essig man wirklich braucht ist natürlich Geschmacksache.
Vor dem Servieren mixe ich die Sauce noch einmal mit dem Pürierstab und gebe sie dann zu gebratenen Forellenfilets auf den Teller. Als Beilage habe ich dazu ein Graupenrisotto gewählt, das ist leicht, relativ neutral und überdeckt den Fisch nicht.

Die Kürbissauce ist übrigens glutenfrei und wird also auch von Menschen vertragen, die auf Weizeneiweiß allergisch reagieren. Wenn man statt der Graupen Reis als Beilage wählt und den Fisch nicht mehliert, ist das ganze Gericht glutenfrei.

Read 1023 times Last modified on Tuesday, 06 October 2015 08:23
More in this category: « Meine Gazpacho Gruenkohl »
Sie sind auf der Suche nach einem Eventraum,  Apartment?

© 2015 Impressum: Domherrenhof Roos & Felde GmbH - - - Tele.: -Fax.: -E-Mail:
Sitz der Gesellschaft ist Essenheim - Amtsgericht Mainz HRB 44518 - Geschäftsführer: Gisela Roos + Thomas Roos -UID